Russland will weniger Raucher
Moskau, 16.12.2018 (faz) Russland will der Zigarette den Kampf ansagen. Bis 2050 solle die Zahl der Raucher auf fünf Prozent der Bevölkerung sinken, schrieben russische Medien unter Berufung auf einen Entwurf des Gesundheitsministeriums. 2016 hätten 40 Millionen Russen zur Zigarette gegriffen – 40 Prozent der Bevölkerung. Den Tabakkonsum will die Regierung demnach über höhere Steuern eindämmen. Wie teuer Zigaretten künftig werden sollen, wurde nicht gesagt. Rauchen ist in Russland deutlich günstiger als in Deutschland.
Seit einigen Jahren ist Rauchen in russischen Stadien, Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, Geschäften, Hotels, Restaurants, Bahnhöfen und auf Spielplätzen verboten. Wenn weniger Russen zur Zigarette greifen, sinken nach Ansicht des Gesundheitsministeriums die Kosten für die Behandlung von Folgekrankheiten, die im Moment hoch seien,. Ausserdem könnten die Menschen mehr arbeiten und würden länger leben, weil sie dann gesünder lebten.
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz), Ausgabe 26.12.2018
CBS KULTUR INFO, Basel, Journalist
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Die Einmischung der Tabakindustrie in die Gesundheitspolitik stoppen. Seit 2005 ist die internationale Tabakkonvention der Weltgesundheitsorganisation WHO in Kraft. Je mehr Länder die Übereinkunft ratifizieren, desto aggressiver versucht die Tabakindustrie, die Umsetzung der Konvention zu untergraben. Die Tabakkonzerne bekämpfen vor allem diejenigen Massnahmen der WHO-Tabakkonvention, die einen Rückgang der Verkäufe von Tabakwaren bewirken: ein Verbot von Werbung, Promotion und Sponsoring, gut sichtbare Warnhinweise auf den Packungen und ein hundertprozentiger Schutz vor Passivrauchen. Diese Einmischung der Tabakkonzerne in die Gesundheitspolitik hat die Weltgesundheitsorganisation zum Thema des Welttags ohne Tabak 2012 gemacht.
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